individuelle Substitution
Der individuelle Vitamin D Status ist von zahlreichen Faktoren abhängig und sollte vor Beginn einer Vitamin D Substitution anhand eines aktuellen 25-OH Vitamin D Wertes bestimmt werden. Aufgrund der saisonalen Schwankungen der Eigensynthese von Vitamin D empfiehlt sich aber ohnehin eine wiederholte Messung des 25-OH Vitamin D über den Jahreszyklus (z.B Frühjahr-Herbst) und eine variable Substitution unter Berücksichtigung der jeweiligen Messwerte und des gewünschten Zielwertes, der ebenfalls abhängig von z.B. Begleiterkrankungen definiert werden sollte.
Als wünschenswerter Richtwert für eine optimale Gesundheitswirkung von Vitamin D in Bezug auf verschiedene Endpunkte wie Knochendichte und Frakturrisiko, Funktion des Bewegungsapparates, immunologische Wirkungen, Krebsprävention und Zahngesundheit kann der Bereich von 30-60ng/ml an 25-OH Vitamin D angesehen werden, der nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen mit keinerlei Nebenwirkungen verbunden ist.
Die endogene Eigensynthese wird von Ort und Dauer der Sonnenexposition, dem Gebrauch von Lichtschutzmitteln, der Hautpigmentierung und dem Alter beeinflusst.
Die Bioverfügbarkeit von Vitamin D über die Nahrung kann durch Absorptionsstörungen (M. Crohn, Zöliakie), Medikamenten Einnahme, Lebererkrankungen oder hormonelle Störungen vermindert sein.
Ebenfalls spielen konstitutionelle Faktoren (BMI) eine große Rolle. Beispielsweise kann die Vitamin D Dosis für übergewichtige Patienten (BMI >30kg/m2) um den Faktor x3 höher sein, um einen bestimmten Zielwert zu erreichen. Auch genetische Faktoren oder maligne Erkrankungen können Ursache eines reduzierten Vitamin D Status sein.
Neueste Untersuchungen konnten zudem nachweisen, dass es nach Substitution selbst bei gleichen Vitamin D Werten zu erheblichen Unterschieden in der Genregulation bei verschiedenen Individuen kommt, was zu der Annahme geführt hat, dass bestimmte Personen stärker von einer Vitamin D Zufuhr profitieren bzw. der optimale Vitamin D Spiegel abhängig von einer individuellen Empfänglichkeit ist.
Aufgrund dieser zahlreichen Variablen sind allgemein gültige Empfehlungen zur Substitution von Vitamin D nur begrenzt möglich.
Eine tägliche Einnahme einer bestimmten Menge Vitamin D3 führt nach einem Zeitraum von 3-4 Monaten zu einem neuen Steady State Gleichgewicht an 25-OH Vitamin D und kann daher zur Abschätzung des individuellen Bedarfs dienen. Um eine Mehrzahl von Personen auf 25-OH Vitamin D Werte von 30-40ng/ml zu bringen ist dafür eine ergänzende Zufuhr von ca. 1800-4000 I.E. am Tag notwendig.