Risikoguppen
Niedrige 25 OH Vitamin D Spiegel finden sich endemisch in den älteren Bevölkerungsgruppen und vor allem bei den Hochbetagten (>85 Jahre). Der Anteil mangelversorgter Personen liegt zwischen 50-100% sowohl in den USA als auch in Europa.
Die Gründe liegen hierbei vor allem in einem Sonnenvermeidungsverhalten, was durch die verminderte Syntheseleistung der Haut noch verstärkt wird, sowie in einer niedrigen Aufnahme durch die Nahrung.
Zu der besonders anfälligen Personengruppe gehören auch Kinder und Jugendliche. Dies trifft auch auf sonnenreiche Staaten wie Australien und Italien zu. Hauptgrund hierfür ist wiederum eine Veränderung der Lebensgewohnheiten mit verminderter Sonnexposition.
Es wird geschätzt, dass in den USA trotz angereicherter Lebensmittel ca. 50 Millionen Teenager eine Vitamin D Mangelversorgung aufweisen. In Europa ist das Risiko ebenfalls hoch, weil nur sehr wenige Nahrungsmittel mit Vitamin D angereichert werden. Eine Untersuchung an italienischen Kindern und Jugendlichen zeigte bei >80% einen Vitamin D Wert von <20ng/ml ohne zusätzliche Nahrungsergänzung.
Unter täglicher Zufuhr von 1500 I.E. über 6 Monate im Winterhalbjahr erreichten hingegen 88% der Kinder 25-OH Vitamin D Werte von >20ng/ml.
Eine weitere Risikogruppe stellen Schwangere und Neugeborene dar. Niedrige Vitamin D Werte bei Schwangeren finden sich weltweit häufig und sind mit einem erhöhten Risiko von Gestationsdiabetes und Präeklampsie verbunden.
Das Neugeborene hat nur eine sehr limitierte Reserve an Vitamin D3 und auch der Gehalt in der Muttermilch ist gering. Dieser beträgt nur bis zu 44% der mütterlichen Vitamin D3 Werte.
Die Calciumaufnahme aus dem Darm ist jedoch bereits in der Frühphase abhängig von Vitamin D und daher ist eine positive Calciumbilanz gerade in der starken Wachstumsphase am Anfang des Lebens entscheidend.
Auch Vegetarier und Menschen mit einer veganen Ernährungsweise gehören zu den besonders gefährdeten Personen, da nur über tierische Nahrungsmittel nennenswerte Mengen an Vitamin D aufgenommen werden können.
Die Aufnahme von Vitamin D kann auch durch zahlreiche Erkrankungen und Medikamente beeinträchtigt werden.
Zusammenfassend wird klar, dass die Vitamin D Versorgung von großen Teilen der Bevölkerung weltweit unzureichend ist. Schätzungen gehen von einer durchschnittlichen täglichen Versorgung von lediglich 200 IE aus.