Schwangerschaft und Stillzeit
Für Schwangere und stillende Mütter empfehlen die meisten Gesellschaften keine anderen Richtlinien als für die allgemeine Bevölkerung. In Anbetracht der bestehenden Risiken für die werdende Mutter sowie den Föten und das Neugeborene sollte jedoch gerade hier auf eine ausreichende Vitamin D Versorgung geachtet werden. Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass eine ausreichende Vitamin D Versorgung in der Schwangerschaft unabdingbar für die Entwicklung des Fötus ist und ein Mangel zu dauerhaften negativen Gesundheitswirkungen führen kann.
Vor diesem Hintergrund ist es eine erstaunliche Tatsache, dass die Muttermilch, die als perfektes Nahrungsmittel für das Neugeborene gilt, zu wenig Vitamin D enthält und daher bei gestillten Säuglingen die Substitution von 400-500 I.E. Vitamin D generell empfohlen wird. Die Grundproblematik einer unzureichenden Vitamin D Versorgung der Mutter besteht leider auch heutzutage unverändert fort.
Da 25-OH Vitamin D die sekretorische Schleimhaut der Brustdrüsen nicht in größerem Umfang passieren kann ist die Versorgung des Säuglings nur über den Gehalt an freiem Vitamin D3 in der Muttermilch möglich, der jedoch lediglich zwischen 10-40% der mütterlichen Werte beträgt.
Um eine ausreichende Menge des Neugeborenen allein durch die Muttermilch (ca. 400 I.E) zu erreichen sind dafür Vitamin D3 Werte der Mutter von 30-40ng/ml notwendig, was wiederum 25-OH Vitamin D Werte von ca. 50ng/ml voraussetzt.
Dies erfordert jedoch eine tägliche Aufnahme von ungefähr 6000 I.E. an Vitamin D3. Erst ab dieser Gesamtzufuhr kann von einer ausreichenden Menge an Vitamin D für die Ernährung des Kindes gesprochen werden. Dies wird von mehreren weiteren Studien unterstützt, die zeigten, dass eine tägliche ergänzende Zufuhr von 4000 I.E. bei Schwangeren ab der 12.-16. Woche zuverlässig zu 25-OH-Vitamin D Werten >32ng/ml führen, ab denen ein adäquater Versorgungsstatus vorliegt.
Zu Nebenwirkungen kam es in keinem einzigen Fall. Vitamin D konnte bisher als einzige Substanz die Rate an Präeklampsie und Frühgeburten senken, wenn die Mütter bereits vor der Konzeption Vitamin 25-OH Werte von >30ng/ml aufwiesen. Auch das Risiko von Asthmaerkrankungen bei Kindern bis 3 Jahren wurde bei diesen Werten signifikant reduziert.
Frauen mit Kinderwunsch und werdende Mütter sollten daher einen Vitamin 25-OH Spiegel von mindestens 40ng/ml anstreben.