Krebserkrankungen

Die Ultraviolet B (UVB) Vitamin D -Krebshypothese geht auf ökologische Beobachtungsstudien zurück, wonach die jährliche Sonnenexposition und insbesondere die UVB Exposition mit einer geringeren Häufigkeit von zahlreichen Krebsarten (vor allem Dickdarm-, und Brustkrebs) verbunden ist.

Kein anderer Mechanismus als die Vitamin D Produktion wurde bisher dafür verantwortlich gemacht. Diese Hypothese wird von einer Reihe von prospektiven Observationsstudien bestätigt, die eine Assoziation von Vitamin D Werten und einem reduzierten Krebsrisikos nahelegen.

In einer kürzlich erschienenen Metaanalyse konnte mittlerweile ein Zusammenhang zwischen Vitamin D Einnahme und der Sterblichkeit bei verschiedenen Krebserkrankungen nachgewiesen werden. Auch wenn die allgemeinen immunmodulatorischen Wirkungen und der Einfluss auf die Zelldifferenzierung von Vitamin D und den verschiedenen Metaboliten lange bekannt sind, bleiben die genauen molekularen Wirkungsweisen bislang unklar und verhindern eine breitere Akzeptanz von Vitamin D in der Krebstherapie.

Um die vermuteten gesundheitsfördernden Wirkungen von Vitamin D bei malignen Erkrankungen auch in Interventionsstudien nachweisen zu können, werden von Epidemiologen 25-OH Werte von 30-60ng/ml für notwendig erachtet.

 

Prostatakarzinom

Das Prostatakarzinom gehört zu den 5 häufigsten Krebsarten und ist der häufigste beim Mann. Er zeigt eine ausgeprägte biologische Heterogenität und Epidemiologie. Die höchsten Inzidenzen finden sich in Industriestaaten, hier wird bei jedem 6. Mann im Laufe des Lebens ein Prostatakrebs diagnostiziert, aber nur jeder 36. verstirbt daran. Als Risikofaktoren wurden neben genetischen Faktoren und dem Alter auch Lebensstilfaktoren (vor allem Rauchen, Übergewicht und mangelnde körperliche Aktivität) identifiziert.

Aufgrund der langen Beobachtungszeit bei vielen indolenten Verlaufsformen eigen sich diese besonders zur Untersuchung der Tumorprogression in Abhängigkeit von verschiedenen Variablen. So konnte beispielsweise durch die tägliche Zufuhr von 4000 I.E. an Vitamin D über 1 Jahr bei Patienten mit niedrig malignem Prostatakarzinom die Anzahl positiver Stanzbiopsien in über der Hälfte der Fälle reduziert werden. Nebenwirkungen traten in keinem Fall auf.

 

Dickdarmkrebs

Das Risiko an einem Dickdarmkarzinom zu erkranken ist auf vielfältige Weise mit Vitamin D verbunden.

Auch bei dieser Krebsart gibt eine klare Abhängigkeit vom Breitengrad und den 25-OH Vitamin D Werten. Durch die ergänzende Zufuhr von Vitamin D konnte das Risiko in einer Reihe von Observationsstudien gesenkt und eine verminderte Proliferation der Darmepithelzellen beobachtet werden.

Als optimale Serum 25-OH Vitamin D Werte zur Prävention gelten auch hier Spiegel von >30ng/ml.

 

Zurück