Zahngesundheit
Karies und Parodontitis sind die häufigsten Krankheiten der Mundhöhle und haben multifaktorielle Ursachen. Analog zur Knochenmineralisation spielt Vitamin D auch für die Zahnentwicklung beim Kind eine entscheidende Rolle. Eine Minderversorgung kann hier zum „rachitischen Zahn“ in Form einer MIH (molar incisior hypomineralisation) führen. Voraussetzung für eine reguläre Zahnentwicklung ist bereits in der Fetalperiode eine ausreichenden Vitamin D Versorgung der Mutter, um spätere Schmelzdefekte zu vermeiden.
Neben Umgebungsfaktoren wie zuckerreicher Nahrung, kariogenen Bakterien und schlechter Mundhygiene spielt auch der Vitamin D Status eine Rolle in der Häufigkeit von Karies bei Kindern. Die Wirkungen werden hauptsächlich mit einer besseren Immunregulation und Bakterieneradikation erklärt.
Auch die Parodontitis ist eine komplexe mikrobielle Erkrankung mit Plaquebildung und chronischer Entzündung. Sie ist die 6. häufigste nicht übertragbare Erkrankung weltweit mit hohen sozioökonomischen und systemischen Auswirkungen. Es kann mittlerweile als gesichert gelten, dass die Parodontitis einen unabhängigen Risikofaktor für die kardiovaskuläre Mortalität darstellt. Als Mechanismen werden oxidativer Stress durch die chronische Entzündung und Bakteriämie angeführt.
Vitamin D wirkt hier ebenfalls entzündungshemmend über die Aktivierung des körpereignen antimikrobiellen Proteins Cathelicidin direkt im Zahnhalteapparat.